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Wenn der Sommer den Winter besuchen geht: Grönland!

Herausgegeben von Beatrix Hachtel in Reisen · 12/8/2014 01:33:26



Bild: Sonne mit regenbogenartigem Halo in Aasiaat am 12.8.


Wenn der Sommer den Winter besuchen geht: Grönland!
(Anders gesagt: brrrr - ist das kalt!)


Tja, diesen Blogeintrag muß ich erst mal mit der Mitteilung starten, daß mein Handy samt Simcard offensichtlich in Kopenhagen zurück geblieben ist und ich somit bis Ende des Monats (August) nur sporadisch per Email erreichbar bin!



Dank Andreas kann ich einen meiner Lebensträume erfüllen und erstmals den arktischen Bereich erleben: unser Flug ging von Kopenhagen über Kangerlussaq, dem internationalen Flughafen Grönlands, weiter mit einer 4-Propellormaschiene nach Maniitsoq, einer der größeren Ansiedlungen Grönlands mit ca 3000 Einwohnern. Die Flüge waren so wunderbar wie abenteuerlich, mehr Bilder davon sind in der Reisesektion der Website unter Grönland zu sehen.


In Bild: Kabeltrommeln und anderes Utensil in der Passagiermaschiene!



In Maniitsoq konnten wir 2 Tage lang vom Zimmerfenster des Hotels aus die sich in der Ferne im Meer tummelnden Wale beobachten...




Bild: das war ein springender Wal - leider sind wir immer zu spät mit der Kamera und sehen dann nur noch spritzen


- ein Anblick, der uns auf der dann folgenden Schiffsfahrt nordwärts dann nicht mehr vergönnt war:
Diese 24-Stunden-Schiffsfahrt mit einem Schiff der Eisklasse hat uns wettermäßig mit allem gesegnet, was der Nordatlantik so zu bieten hatte, inklusive haushoher Wellen - aber nicht mit Schnee und Eis.











In Aasiaat können wir im Moment alle Formen und Spielarten des Nebels bewundern, der sich dieses Jahr in dem "Land der tausend Inseln" an der Wassergrenze zwischen der Davis-Strasse und der Baffin-Bucht festgesetzt hat und zu einem reichlich kalten Sommer führt - allerdings auch zu einigen faszinierenden Bildern:


Einziehender Nebel in Aasiaat




Weiter geht es in den nächsten Tagen viel auf kleineren Booten durch die berühmte Disko-Bucht, wo die Eisberge schwimmen und die Wale sich tummeln, über Ilulissat bis zum Eqi-Gletscher: wir haben also noch ein paar Abenteuer vor uns.


Bild: weit hinten in der Ferne schwimmen die Eisberge, die werden uns noch näher kommen!



Sodann ist vieles ganz anders als es Reiseführer oder Reportagen berichten. Manche Begegnung und Gespräche mit Einheimischen eröffnet uns den Blick auf eine Jägerkultur, die beginnt, in der Moderne anzukommen und deren Jugend nun mitgestalten will. So manches Klischee erweist sich als restlos überzogen und wir freuen uns einfachüber die zugänglichen und sehr freundlichen Menschen - die Inuit, wie die Eskimos selber genannt werden möchten. Man kann sich hier wohl fühlen!

Mehr zur Reise findet sich  in der Reisesektion unter Grönland (oben im Menu unter "Meine Reisen"), wo aktuell schon eine Übersicht mit Flugbildern eingestellt ist.




Und hier noch als Gruß unser erster Eisberg: frisch serviert am Frühstückstisch unseres Eisklasse-Bootstour!




Reiseberichte und Erzählabende

Herausgegeben von Beatrix Hachtel in Reisen · 4/3/2014 10:23:31



Reisen & Heilen auf unbegangenen Pfaden –
Abenteuer einer Heileurythmistin


In Dornach läuten wir die Runde der öffentlichen Erzähl- und Bilderabende ein! Weitere können und und werden an anderen Orten folgen, sobald die Praxis voll eingerichtet ist. (Einrichtungen, die daran Interesse haben - bitte einfach bei mir anfragen!)

Entgegen aller Unkenrufe nach der Schweizer Volksabstimmung zur Migration habe ich problemlos meinen B Ausländerausweis bekommen: der Antrag wurde ausserordentlich schnell bearbeitet und wir sind wirklich sehr freundlich behandelt worden!

Die Praxis findet sich in den Zielbäumen, direkt unterhalb des Goetheanums. Von aussen sieht das total unscheinbar aus, aber innen ist es ein herrlicher Raum, ganz ruhig gelegen, mit langen Fenstern, die ins Grüne gehen.

Hier der Flyer zum Erzählabend: wer ihn aufhängen will - er ist auch als PDF downloadbar:

Samstag 15.3.2014 um 15.30 im Haus Martin und um 20.00 im Haus Pirol, beides Dornach





Download als PDF:






Über Singapur nach Dornach

Herausgegeben von Beatrix Hachtel in Reisen · 27/1/2014 17:51:40




Über Singapur nach Dornach



Singapur liegt in Asien, kein Zweifel - Aber es ist in einer Form geregelt und geordnet, daß einem das Staunen kommt. Singapur ist für mich eine Zwischenstation und so verbringe ich hier deutlich weniger Zeit, als der Stadt eigentlich gerecht werden würde. In Singapur breche ich zudem mein berufliches "Fasten": ich bin bei einer Waldorffamilie untergebracht und darf in ihrem Haus erleben, was Menschentum ist - und wie wohl es tut, wieder zwischen Menschen zu sein, die nicht zusätzlich was verkaufen möchten, sondern den Gast als Menschen willkommen heißen. Und das nach all Monaten, in denen mein Erscheinen einer Vielzahl von Menschen die Gier ins Auge getrieben hat und die bewölkte Stirn sich fragte, wie viel man mir wohl würde abringen können - der scheinbar reichen Frau, die, ohne Mann unterwegs, zunächst ein leichtes Opfer für Abzocke zugunsten der eigenen Träume zu sein scheint...





Ach ja - und hat schon mal jemand versucht, Krabben mit Stäbchen zu essen?




Singapur liegt fast genau am Äquator. Für die Stadt bedeutet das ein fast gleichbleibendes Klima während des Jahres, Sonnenauf- und untergang sind quasi zur selben Zeit. Die Stadt strotzt vor Sauberkeit und Ordnung, jede kleine Abweichung von der vorgegebenen Norm wird mit hohen Geldbußen geahndet. Nach 6 Monaten verkehrstechnischer Willkür wird das Überqueren einer Straße nun zur Wissenschaft, die auch beachtet werden will:





und obwohl gar nicht so viel kontrollierende Polizei zu sehen ist - die Leute halten sich daran. Die Straßen sind in einer Form sauber, daß man fast auf ihnen essen könnte. Besonders gut gefällt mir, daß man beim Bauen offensichtlich darauf geachtet hat, die großen Bäume stehen zu lassen. So führen viele der Straßen auch im Zentrum durch Alleen mit tropischen großen Bäumen, die mit ihrem Blätterwerk ausufernd Schatten spenden.





Und auch so manches Haus ist auf Balkonen und Dächern mit Grün bewachsen - oft stehen da ganze Bäume! Was man  - auch das unüblich in Asien - hauptsächlich sieht, sind Hochhäuser, große Limousinen auf den Straßen, aber keine Menschen (und keine Mofas). Wo sind die nur alle?







Spektakulär sind die Ausblicke von den Hochhäusern. Berühmt ist der
Dach-Pool vom Marina Bay Sand Hotel im 57. Stockwerk:




Hier kann allerdings nur baden, wer bereit ist, 360€ für eine Übernachtung zu zahlen:




Angesichts des happigen Preises muß ich allerdings feststellen: das Marina Bay Sand Hotel wird betrieben wie ein deutscher Bahnhof, und so geht es dort auch zu: Selbst-checkin und selbst-checkout, völlig unübersichtliche Situation, eine 500m lange Eingangshalle ungemütlich wie ein Bahnhof, und genauso eingerichtet.



Das uninformierte Touristenvieh wird für 20€ auf eine Aussichtsplattform gekarrt, derweil weltgewandte Arroganz einen auch in Begleitung eines Rucksacks in das Restaurant/Café neben dem Pool trägt, wo man, gepflegt sitzend, die 20€ (oder weniger) dann in einen Cappuccino plus einen Moctail investieren kann. und na ja - was die Aussicht betrifft... - hätte ich dort geschlafen, hätte ich mich geärgert.




Wer hoch hinaus will, dem sei das Altitude1 am Raffles Square im Finanzviertel empfohlen. Das ist gut und gerne nochmal 50-80 m höher, der Ausblick geht ringsum auf die Stadt. Allerdings ist das ein open air Bar - bei schlechtem Wetter geschlossen, weil es einen sonst runter bläst...







Oben der Anblick der Light show des Marina Bay Sand Hotels von der Bar des Altitude1 aus, die täglich zur selben Zeit statt findet.
Und hier unten der Runterblick vom Altitude 1 - 280 m abwärts fliegt hier alles, was man loslässt - allerdings bezahlt man den Spaß im Ernstfall mit einer Gefängniszelle...






Chinatown sieht so aus, wie sich der Tourist eben Chinatown vorstellt:




Gleichfalls nett ist es im Arabischen Viertel rund um die Arab Street - aber aufgepasst: Erst die Preise checken, bevor man Kaffee trinken geht! Hier gibt es bombastische Stoffläden, aus denen die Leute gleich Ballenweise Material abschleifen. Und die Moschee steht hier:






Sodann gibt es in Singapur einen Workshop zur Heileurythmie:




Am Ende dieser "Neuanpassung" an die Zivilisation steht der Heimflug - allerdings in ein neues Abenteuer. Kurz vor meiner Abreise im Sommer waren wir ad hoc nach Dornach in die Schweiz gezogen. Und nun gilt es hier, ganz neu Fuß zu fassen. Für eine begrenzte Zeit wird nun ein Ort meine Heimat sein, von dem sich viele Menschen auf der Welt ersehnen, ihn nur einmal besuchen zu können (und, OMG - die PREISE!). Wir wohnen 10 Minuten Fußweg durch den Wald weg vom Goetheanum, dem Zentrum der weltweiten Anthroposophischen Bewegung und Ort unzähliger Ausbildungen, Tagungen und Initiativen. Hier der


Link zu einem Rundgang am Goetheanum in der Sommerzeit






Mit meinem Heimkommen sind aber weder mein Leben noch meine Reisen abgeschlossen. Zumindest ein Ausflug ist für die nächsten Wochen geplant und womöglich trägt mich das Jahr auch beruflich nochmals nach Asien, wer weiß. Und es gibt ja noch so viele Weltgegenden, in denen ich noch nicht war!

Zu meinen Abenteuern und den verschiedenen Ländern wird es eine Reihe von Erzähl- und Bilderabenden geben. Insofern diese öffentlich sind, werden sie hier sowohl auch auf Facebook als Veranstaltung eingestellt werden. Findet sich nichts in Ihrer Nähe - organisieren Sie etwas für uns: wie Sie wissen, sind wir reisefreudig!





Indonesien: Sea and Wind, Earth and Fire

Herausgegeben von Beatrix Hachtel in Reisen · 12/1/2014 07:59:53




Indonesien:
Sea and Wind, Earth and Fire?



In Indonesien verbringen wir - jetzt wieder zu zweit - eine herrlich ruhige Weihnachtszeit. Auf den Gili-Inseln vor Lombock (der Nachtbarinsel von Bali) heißt die Devise "ausspannen" - 11 Tage sind wir auf Gili Meno und können nicht sagen, was wir dort eigentlich getan haben außer aufs Meer schauen.



Gili Meno ist in dem hektischen und lauten Indonesien ein kleines Wunder: die Insel mit weißem Sandstrand lässt sich in 2 Stunden umrunden und kennt keinen Verkehr und kein anderes Transportmittel als Pferdekutschen. Nachts bellen keine Hunde und der Disko-Partylärm von der Nachbarinsel Gili Tarawang (die Einheimischen nennen die als Partyinsel verschriebene Insel humorvoll Gili Trallala) dringt nur als fernes Wummern durch die Palmenhaine. Der weiße Strand liegt voller Korallenstücken und an den Riffen ringsum gibt es herrliche Dinge zu sehen, auch wenn man nur schnorchelt.




Am beeindruckendsten sind die großen Schildkröten, die fast unsichtbar am Meeresboden liegen oder gelegentlich auch mal durch das Wasser gleiten.






Vor uns liegt der Vulkan von Lombock, der sich jetzt zur Regenzeit meist in Wolken hüllt. An manchen Tagen regnet es fast durchgehend, dann gibt es wieder ein paar Tage Sonne am Stück. Generell aber stellen wir fest, daß die großen Inseln öfters in Regen und Wolken liegen, die an den Hängen abregnen, als unsere kleinen Riffeilande im Meer.





Bali




Bali sehen wir immer nur auf dem Durchmarsch, und Ubud scheint unsere persönliche Krankenstation zu werden - einer von beiden ist mindestens krank, wenn wir einen Tag hier sind. (Unser Tip ist das Jati3 in Ubud...!)




Bali zeichnet sich durch sein Kunsthandwerk aus, das die ganze Insel zu durchziehen scheint. Zudem ist Bali überwiegend hinduistisch, wodurch die ganzen tropischen Naturgeister und -Gottheiten hier noch sehr lebendig sind und sich in den Darstellungen und Skulpturen niederschlagen: die ganze Insel scheint ein einziger Handwerksladen und Tempel zu sein, und elementare, teilweise tierisch anmutende Gesichter und Gestalten schauen einen aus jeder Ecke, jedem Laden, jedem Garten aus an. Besonders stechen mir die Skulpturen aus dem ganz schwarzen Lavagestein ins Auge.







Bilder oben: Monkey Forest, Ubud




Zwei wirkliche Highlights sind Sulawesi und der Bromo Vulkan auf Java, eine Art "Must see before you dye":



Die Nordspitze von Sulawesi - das seinerseits nun wiederum auf der Nordseite überwiegend christlich ist - beherbergt im Bunaken Nationalpark einen der Top-10 Tauchgründe der Welt. Da Andreas taucht, machen wir den Abstecher hierher - und verbringen die Zeit unseres Lebens hier in den paar Tagen. Denn man muss nicht tauchen, um die extrem beeindruckende Riffswelt hier erfahren zu können.




Von meiner 3. Schnorcheltour (das Riff lag quasi vor der Haustür, ist ohne starke Strömungen und daher relativ ungefährlich, auch wenn man alleine unterwegs ist) kehre ich zurück mit dem Satz auf den Lippen: Wenn Du nicht religiös bist - hier wirst Du es. Die Inseln des Bunaken Nationalparks sind vulkanischen Ursprungs, mit einem Sockel, der abrupt und sehr steil abbricht, zum Teil in einem Rutsch auf 900 Meter, insgesamt kann es aber auch 1800 m runtergehen. An den Sockelwänden der Eilande haben sich Korallenwelten gebildet, die Ihresgleichen suchen und eine Fülle an Lebensformen beherbergen, unter anderem rund 3000 (!!) Fischarten. Hinzu kommt die einzigartige Sicht von 30 Metern unter Wasser, die auch das simple Schnorcheln zum Erlebnis werden lässt. Und ja - es gibt zwar auch die Mantarochen, Haie und wer weiß noch was, aber es ist wohl noch kein Tourist gefressen worden....
















Java

Eine ganz andere Welt als ein Tropenparadies erwartet uns auf Java, der Haupinsel von Indonesien und eines der am dichtesten besiedelten Fleckchen der Erde. Die Vulkane, die sich wie an einer Perlenschnur an der Südküste aufreihen, sorgen für immens fruchtbaren Boden und nicht nur die Erde selber, auch der Verkehr platzt hier aus allen Nähten. Java nun wiederum ist islamisch - und der Islam hier hat weder von den Tropengeistern noch von der gestalterischen Schönheit etwas übrig gelassen. Die Insel ist ein Wirtschaftszentrum, ein ökonomischer Motor: sauber, laut, hässlich. Nur wenn man in die unzugänglicheren Gebiete aufbricht, entdeckt man Javas (einstige) Schönheit: den Zauber der Reisterassen, die Vulkane im Hintergrund, die sich aufschichtenden Nebel- und Wolkenfelder, die bis in große Höhen Schauspiele in den Himmel zeichnen.

Berühmt ist neben vielen anderen Vulkanen auch der Bromo, zu dem der Bromo Tenegger Nationalpark geschaffen wurde.
In einer gewaltigen vorzeitigen Caldera mit mehr als 10 km Durchmesser und auf 2000 m Höhe, die sich aus dem Zusammenbruch einer Magmakammer gebildet hat, liegen 4 jüngere Vulkane, von denen der Bromo intensiv aktiv ist.




Sein letzter Ausbruch war 2010/11 und auch heute erfreut er den Besucher mit intensivem Rauchen und Schmauchen. Mit all den Verkehrsmitteln, die zur Abzocke von Touristen geeignet sind, kommt man bis unterhalb des Kraterrandes und muß dann noch selbstständig eine Treppe bis zum Kraterrand selber ansteigen. Im Prinzip führt um den Krater ein schmaler Pfad, man könnte ihn also umrunden. Wer nicht absolut schwindelfrei ist und gleichzeitig immun gegen die aussteigenden Schwefeldämpfe (bildet zusammen mit Feuchtigkeit Schwefelsäure in der Lunge beim Atmen!), kann dem Umgang versuchen. Vom Kraterrand geht es zunächst steil abwärts, bis sich als senkrechter Schlund der Kraterschlot auftut - ein gewaltiger Anblick!








Beeindruckend zu sehen sind gleichfalls die wunderbar ästhetischen terrassierten Felder an den steil abfallenden Hängen: hier platzt die Fruchtbarkeit der Erde aus allen Nähten!





In der Region findet sich auch ein vom Reiseführer angepriesener Wasserfall.


Auch dieser hat sich bereits zur Touristenfalle entwickelt: wer einen angeblich notwendigen Tourguide für 50 000 rp engagiert, erfreut sich nicht nur der Tatsache, daß weitere Geier den Weg in die steile Schlucht mitmachen, um noch last Minute vor dem Wasserfall, unter dem man durchgehen muß (und dabei pitschnass wird), die eigenen Regencapes zu verkaufen. Nein, bei Rückkehr wird man noch mit der Nachricht beschenkt, daß der Tourguide für die 80 Minuten, die er uns auf dem ausgewiesenen und teilweise befestigten Weg begleitet, 50 000 rp PRO KOPF verlangt! - Nun, wir sind diese Maschen gewöhnt. Vor die Wahl gestellt, nichts zu bekommen oder die 50 000 zunehmen, hat er am Ende bei unserer Abfahrt den vereinbarten Betrag angenommen.





Wer auf Java reist, sollte sich für den Zug entscheiden: Die Sitzplätze in der Business-class sind geräumig und jeder einzelne hat eine Steckdose, so daß man auch arbeiten kann. Vom Zug aus kann man die ursprünglichen dörflichen Strukturen und Landwirtschaft sehen, im Auto/Bus hingegen fährt man (oder steht man) Stunden um  Stunden im dichten Verkehr und hat rechts und links unschöne Betonstrukturen um sich, das meiste kleine  Betriebe.

Somit brechen nun meine letzten Tage in Freiheit an, die Reise neigt sich dem Ende zu. Noch gilt es, Java zu durchqueren, dann kommt ein Zwischenstopp in Singapore. Ende Januar werde ich zurück in Dornach sein - und dann hoffentlich die Zeit finden, über all die Länder und Eindrücke zu berichten, die jetzt viel zu kurz gekommen sind. Und wie jedesmal nach einer längeren Reise gilt auch diesmal: man kann uns für Bilder/Film- und Erzählabende buchen, und wir freuen uns, über unsere Erlebnisse berichten zu dürfen!





Mit dem goldenen Buddha aus Myanmar über Thailand nach Indonesien

Herausgegeben von Beatrix Hachtel in Reisen · 29/12/2013 05:49:49




Mit dem goldenen Buddha aus Myanmar über Thailand nach Indonesien:
eine Reise mit Abenteuercharakter



Myanmar oder Burma - ein bis vor kurzem abgeschlossenes und völlig isoliertes Land, in dem sich seit 2011 die Ereignisse überschlagen: der Tourismus hat sich in den letzten  beiden Jahren 2012 und 2013 im Vergleich zum Vorjahr jeweils verdreifacht und in der Hauptreisezeit werden die Zimmer nun nicht nur extrem knapp, sondern auch abenteuerlich teuer. Geld - früher nur auf dem Schwarzmarkt zu vernünftigen Preisen zu haben, gibt es nun in den großen Städten an ATMs - fast vorbei ist die Zeit der absolut neuen, gebügelten großen Dollarscheine mit speziellen Seriennummern, ohne die man früher in Myanmar nicht über die Runden kam. Und so kommt es, daß auch ich mich ad hoc dazu entscheide, das Land zu besuchen: ich möchte Bagan sehen. Das Land wiederum erweist sich durch seine lange Isolation als sehr beeindruckend, aber auch bestürzend - mehr dazu bei Gelegenheit auf einer extra Seite der Website.




Oben: der Buddha des Mahamuni-Tempels, eines Herzheiligtums in Myanmar

In Myanmar bin ich kurz vor Weihnachten. Da ich mich mit meinem Partner an Weihnachten in Indonesien treffen werde, sind meine Augen für Schönes weiter geöffnet als sonst. Und obwohl ich mit Geschenken eigentlich gut ausgestattet bin, trifft es mich doch am Abend vor meiner Abreise: Versteckt irgendwo zwischen den unzähligen Läden mit vergoldeten Dingen am Mahamuny Tempel - dort, wo der goldene Buddha verehrt wird - treffe ich auf ihn: MEINEN Buddha. und ich glaube, es ist derselbe Laden, an dem andere auch nicht unbeschwert vorbei gekommen sind: es ist echte Kunst, was dort hergestellt wird! Kurz und gut: Der Buddha muß mit, auch wenn mir klar ist, daß der Transport nicht einfach wird: das gute Stück ist mit dem Gold vergoldet, das der Irrawaddy mit sich führt und die Menschen dort auswaschen. Das wiederum heißt: Jeder Röntgencheck wird die Natur meines Rucksacks aufdecken.


Zur Sachlage im Dezember 2013:

Das Auswärtige Amt in Deutschland redet von keiner Beschränkung von Ausfuhren religiöser Gegenstände aus Myanmar / Burma, die großen Zolltafeln vor dem Röntgencheck am nächsten Vormittag in Mandalay aber schon: demnach bedarf die Ausfuhr religiöser Gegenstände einer schriftlichen Genehmigung durch eine Behörde. Die kann ich jetzt natürlich nicht mehr beibringen - Unangenehm: was stimmt jetzt?

Grösser wird das Problem allerdings in Thailand, das mich als Transitland 20 Stunden beherbergt: von hier aus darf ich definitiv keinen Buddha ausführen, da alle Statuen als religiös wesenhaft und daher als heilig gelten. Generell wird geraten, im Zweifel die Sachen bei der Einreise deklarieren zu lassen und beim Transport respektvoll zu behandeln. Das Resultat liegt im Ermessen der Beamten.


Bange Stunden

Das Aufgebot an Beamten an der Gepäckkontrolle am Flughafen in Mandalay ist furchteinflössend. Und ich habe dermassen viel Zeug dabei (aktuell reise ich mit ca 45-50 kg), daß ich eh nicht schnell durch oder weg kann. So muß ich mir alle Zeit der Welt nehmen, bis Geldgurt, Handy, Haarreif, Gürtel und alles andere in der Personenkontrolle piepsende Equipment wieder am Körper sind. Die Beamten sehen am Bildschirm, was ich habe - sie werfen einen Blick auf mich, aber sie halten mich nicht an. Erste Hürde geschafft. Thailand wird ja kaum meinen Buddha zurück nach Myanmar schicken, wenn ich bei ihnen am Zoll stehe...

Bei meiner Ankunft in Bangkok nehme ich erst mal den Buddha aus dem Rucksack, wickle ihn in aber nochmals gut in Tücher ein und setzte ihn am Gepäckwagen obenauf. So suche ich den roten Zollbereich auf, wo mich aber keiner haben will - ich werde durch gewunken. Bloß nicht, denke ich: wo bringe ich morgen früh um 4.30 den Nachweis her, daß der Buddha aus Myanmar stammt? Also spreche ich mit den Zöllnern und erkläre das Problem. Jetzt werden sie neugierig und etwas vorsichtig. Die Sprachregelung ist für den Fall, daß eine Ausfuhrgenehmigung erteilt werden soll: einen einzelnen Buddha, den eine einzelne Person mühelos tragen kann. Die Beamten erkennen daher schnell daß mein über 30 cm großes Prachtstück aus Holz sein muß. 6-8 Leute stehen um mich rum, betrachten den ausgepackten Buddha und diskutieren. Dann weist mich einer weiter in eine versteckte Ecke zu einer Beamtin, die ebenfalls genauer hinschaut. Am Ende wird klar: der Buddha darf rein (ev, weil ich nur als Transit durch Thailand gehe?) und morgen auch wieder raus. Zur Bestätigung bekommt der kleine Kerl, der ein Weihnachtsgeschenk für meinen Partner ist, am Arm eine Zollplombe verpasst.

Am nächsten morgen lasse ich den Buddha bei der Gepäckkontrolle in Bangkok im Rucksack und melde ihn zunächst auch nicht an. Die Plombe ist um den Arm befestigt, der nicht vergoldet ist, und daher ev auch im Röntgengerät sichtbar. Jedenfalls werde ich nicht angehalten - zumindest nicht wegen dem Buddha. Für die nächsten Flüge und Tage sind alle Kontrolleure plötzlich der Ansicht, daß ich "Food" in meiner Laptoptasche transportiere: allerdings suchen sie danach vergeblich...

Jetzt ist der Buddha bei uns, durfte heute morgen mit zum Korralenstrand und erfreut uns sehr. Der Heimflug meines Partners geht über islamische Länder, die sicher mit Buddhas als Gepäckstücke keine Probleme haben. Trotzdem lassen wir die Zollplombe aus Thailand vorsichtshalber dran - wer weiß, was noch kommt....







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