Dekkan - Landschaftsform in Zentralindien - Liebe zur Erde

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Dekkan - Landschaftsform in Zentralindien

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Das Dekkan-Plateau


Das Dekkan-Plateau ist ein fruchtbarer Landstrich, der aber schon bald nach der Monsunzeit wieder trocken fällt. Es umfasst den südlichen Teil des indischen Subkontinents und erstreckt sich im Norden an die Gebirgszüge Satpuras, im Westen und Osten bis an die Gebirgszüge der West- und Ostghats. Es ist ein Tafelland, das weite, sehr flache Hochebenen bildet. Die Flüsse haben tiefe Schneisen in die Landschaft geschnitten, die Landschaft erzeugt den Eindruck ähnlich des Grand Canjons, nur nicht so spektakulär. In der Monsunzeit sieht man überall Wasserfälle sprühen. Die Flüsse durchziehen das Plateau in östlicher Richtung und münden in den Golf von Bengalen. Von West nach Ost betragen die Höhen des Plateaus von ca 1200 m, im Zentrum abfallend ca 500 m.

Bild: Die Canjons bei Lovonala

Das Gestein in der Region, dem sogenannten Dekkan-Trapp im westlichen Indien, ist aus Basalt. Sie gehört zu den großflächig durch Vulkanismus geprägten Regionen der Erde. Der Dekkan-Trapp besteht aus treppenartig gestuftem Flutbasalt. In diesen Basalt wurden die berühmten Höhlentempel eingeschlagen: die bekanntesten sind die phantastischen Höhlentempel von Ellora und Ajanta, aber rund um Pune gibt es auch viele kleinere Anlagen. Im Gestein sind Karneol, Jaspis, Sarder, Lagenachate und andere vielfältige kryptokristalline Quarze zu finden, die von Strassenverkäufern bei Ajanta verkauft werden.






            Das Umland von Pune:








Nur wenige Kilometer außerhalb von Pune geht das Leben seinen gewohnten einfachen ländlichen Gang.











Die Menschen bebauen ihre Felder, das Wasser aus der
Monsunzeit ist zum Teil in Zisternen gespeichert.



Alle Arbeiten werden in traditioneller Weise noch von Hand erledigt:





Wer den Lärmpegel indischer Städte kennt, ist überrascht zu merken, daß es auf dem Land und den Feldern ENDLICH still wird.
















Mensch und Tier leben in Symbiose, in einem ruhigen Rhythmus und Einklang, den man bei uns vergeblich sucht.



      



Schlangen und anderes Getier gibt es allerdings auch - und leider wird immer mal wieder jemand gebissen... Tipp der Einheimischen: die Schnellen Grossen sind nicht giftig (und die Viecher sind erstaunlich schnell!), die Kleinen Langsamen dagegen schon. Na dann - hier ein Bild einer nächtlichen Besucherin, die sich vor meiner Tür aufhielt. Vermutlich wollte sie diesen Frosch hier verspeisen und wurde durch meine Fotoversuche daran gehindert...:

 



Und so arm wie die Menschen hier zum Teil sind: sie gehen aufrecht, stolz und ungebrochen:

      


Die Idylle wird dann getrübt, wenn man sich klar macht, daß gerade in Maharasthra die höchste Suizidrate unter indischen Bauern herrscht: in der Region wird vielfach Baumwolle angebaut. Der Saatgutmarkt wird inzwischen von Monsanto kontrolliert, der den Bauern die Möglichkeit nimmt, im nächsten Jahr aus den Samen neue Pflanzen zu ziehen. Damit verarmen die Menschen und kommen ruck zuck in Schulden, die sie am Ende erdrücken. Je nach Berechnungen ist von 180 000 - 250 000 Bauern die Rede, die seit Mitte der 90ger Jahre Hand an sich gelegt haben und Frau und Kinder ins Elend gestürzt haben.   








Zuckerrohr - Ernte: Ungewöhnliche Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren...


Dank meiner Freundschaft zu Jivak und Asmita komme ich hier zu einigen Eindrücken, die ich alleine so nicht hätte haben können. Es ist die Zeit der Zuckerrohrernte, wie ich hier bin. Auf einem Ausflug kommen wir an qualmenden Schornstein Schloten in der Pampa vorbei, die mehr Dreck machen, as das bisschen Gemäuer drum rum verstehbar machen würde. Jivak steuert eine der "?" an - und das bietet sich unseren Augen dar:











Hier wird das Zuckerrohr ausgepresst, fliesst durch das schwarze Rohr in den ersten Brühkessel und kocht sich dann durch die Stunden bis in das letzte Loch ganz hinten:

Der Saft wird zu einer allseits bekannten und begehrten Süßigkeit verarbeitet, die in den Läden der Stadt recht teuer sind. Über Stunden kocht die Brühe in den Löchern, beheizt wird von unten her mit Stroh.


 











Mit Schaufeln kühlt es am Ende in einem separaten Becken ab (da, wo im Bild oben links jetzt die Eimer drin stehen) und wird von dort aus in Eimer umgeschaufelt.


Die Leute sind ungemein stolz auf den Besuch von uns und stellen sich bereitwillig zum Fotografieren auf. Nachdem ich nun sehe, wie ihr Produkt hergestellt wird, bin ich etwas zwiespältiger Ansicht darüber. Sicher, sogar die Eimer werden mitgekocht (siehe im Bild oben) und Jivak weist zu Recht darauf hin, wie lange das Zeug hier schmort. Ich hingegen sehe eher die Schuhe und Füße der Leute, die mit ihren Schaufeln direkt in dem Becken und zwischen der Pampe stehen - und wo sind die davor womöglich auch noch rum gelaufen?


 


Na - Jivak ist von dem Zeug begeistert und kauft einen ganzen Eimer voll. Ich lasse mir ein Stück abbrechen und bleibe insgesamt doch gerne vorsichtig…
















Als ein Beispiel eines Forts im Dekkan sei hier das Daulatabad Fort beschreiben:



Daulatabad Fort


















Das Daulatabad ist ein Fort aus dem 14. Jahrhundert etwa 16 Kilometer nordwestlich von Aurangabad und ist eine riesige und weitläufige Anlage. Das Bild links zeigt einen Teil der Anlage von Oben gesehen:








Im unteren Bereich sind Tempelanagen und Türme, das Ganze ist großräumig von Befestigungsanlagen umwallt. Der Ort war einst als Deogiri bekannt. Die Hügel-Festung ist auf einem ca 200 m hohen kegelförmigen Hügel errichtet und weit ins Umland zu sehen.


  



Ein Teil der unteren Hänge des Hügels wurde unter der Yadava Dynastie weggehauen , bis zu 50 Meter senkrechte, steil abfallende Felswände schützen nun die Anlage - siehe das Bild oben links. Aber auch im Inneren gibt es weitere Wassergräben, die kaum überweindbar scheinen (Bild rechts).

       


















Das Fort ist von außergewöhnlicher Stärke und war eine der mächtigsten Festungen im Mittelalter. Die Befestigungen bestehen aus drei Ringmauer mit Bastionen. Das einzige Mittel, den Zugang zum Gipfel zu erreichen ist durch eine schmale Brücke, die Durchgang für maximal zwei Personen nebeneinander bietet, und eine lange Galerie in den Felsen, die zum größten Teil eine sehr deutliche Steigung hat.





  

 












Die Anlage besticht durch ihre Großräumigkeit und Großzügigkeit...  anders als in vielen anderen Anlagen bekommt man hier sicherlich keine Platzangst!







  



Auf dem Gipfel, und in Abständen auf der Piste sind Überreste von massiven alten Kanonen zu sehen. Die Zitadelle besitzt eine reichliche Versorgung mit Wasser aus den eigenen Quellen.





Und Ortsansässige erschrecken Fremde gerne mit dem Anblick dieser Fledermäuse, die in den dunklen Gängen und Ecken hängen - oder eben auch mal auffliegen, wenn sie gestört werden (hier unten links eine Sammlung der Tierchen...)…


    








 
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