Laos - Liebe zur Erde

Suche
Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Laos



Laos


Faszinierende Landschaft, wunderbare Tempel, Touristengettos und sich abwendende Bewohner...



Es gibt ein Sprichwort, das sagt: die Vietnamesen säen den Reis, die Kambodschaner ernten ihn, die Thais verkaufen den Reis und die Laoten sitzen in den Feldern und hören zu, wie der Reis wächst. Dies Bild beschreibt gut, wie still und zurückgezogen dieses kleine Volk von nicht mal 8 Millionen Einwohnern in seiner vom Mekong durchzogenen, meist bergigen Landschaft leben. Ob man bei einer Fahrt auf dem Mekong Thailändisches oder Laotisches Gebiet auf der Westseite sieht, erkennt man auch an der Reaktion seiner meist landwirtschaftlich tätigen Bewohner: die Laoten hören das Boot - und arbeiten weiter. Erst wenn das Boot schon vorbei ist, werfen sie einen kurzen Blick zurück (auch in ganz abgelegenen Gebieten ist das so, wo wenig Bootsverkehr ist). Die Thailänder hören das Boot, lassen geschlossen ihre Arbeit liegen, richten sich auf und schauen dem Boot neugierig nach.















In Luang Prabang, der Stadt der 1000 Tempel und bis 1975 Königshauptstadt, spiegelt die Architektur der Tempel- und königsbauten wiederum ein Element, das mir den Eindruck macht, als ob die Kultur direkt vom Himmel über die Dächer herunter zur Erde fließt: und all diese Tempel, ja sogar der vormalige Königspalast, wahren ein menschliches Maß und übersteigern sich nicht in Größe oder Höhe! Und jeder Laote verbringt mindestens einmal im Leben einigen Wochen als Mönch und Novize im Tempel.



Seit 15 Jahren versuche ich, in dieses Land zu kommen. Jetzt, wo es endlich klappt, merke ich: ich bin fast 10 Jahre zu spät. Das Land am Mekong, unberührt von der Zeit, ihrer Hektik und Gegebenheiten, in der das ruhige Leben spielt wie vor hunderten von Jahren - zumindest im Norden ist dieser alte Teil des Landes am Absterben. Der Goldrausch, der mit den einströmenden Touristen eingesetzt hat, hat die Orte voll erfasst. Vom Norden her drängen chinesische Geschäftsleute nach, fällen im Tabula Raza Verfahren alles was wächst und verwandeln die jungfräulichen, im Nebel verzauberten Regenwälder in Gummibaumplantagen (http://www.laolandissues.org/2011/09/16/limits-set-on-future-rubber-plantations-in-laos/).

Und die Menschen? Sie sind ruhig wie eh und je. Aber ich habe selten so zurückhaltende und scheue Menschen gesehen, die für den Fremden, den Falang, einerseits alles tun würden um zu helfen - und dennoch bei sich selber bleiben, sich nicht mischen, nicht wirklich begegnen. Gerade Ausländer, die hier im Land leben, können davon berichten, wie sich schlicht keine Freundschaften oder Nähe bilden. Das spiegelt sich nicht nur im Gesichtsausdruck, zum Beispiel bei den vielen Menschen beim Lichterfest der Boote, sondern auch in der Art der sakralen Skulpturen.

  


Leider bleibt es bei dem kennen lernen beim Norden. In Luang Prabang erlebe ich das Lichterfest der Boote, die Tempelanlagen und schmerze mich durch das Touristenghetto, zu dem die Laoten den alten Teil der vormaligen Königsstadt gemacht haben: Sie selber treten nur noch als Statisten, als Restaurantbesitzer, hinter den Theken der Läden oder Agenturen auf.

Wunderbare Bootstouren auf den Nebenflüssen des Mekong: in einfachen Langbooten, zum Teil ohne Dach und mit mir als einziger Touristin unterwegs, bekomme ich einen Eindruck von der ursprünglichen wilden Schönheit der ursprünglichen Bergwelt und ihrer Wälder im Norden und erlebe das Leben der Menschen dort am Rande mit.




Ein Besuch im Nam Tha Nationalpark vermittelt eine seltsame Stille der Tierwelt - gibt es dort noch Tiere? Noch nicht mal Vögel singen. Mehr dazu auf der entsprechenden Seite.









Das Allerschönste ist ein Tag mit einem Dolmetscher in den Dörfern rund um den Nationalpark. Mir ist noch nie ein Land begegnet, in dem ich nicht selber, ohne Hilfe, in einen unmittelbaren Kontakt mit den Menschen treten konnte - hier ist es so. Mein Begleiter geht nun voran, vorsichtig fragend, und schmilzt das Eis - langsam. Die Bilder, die im Anschluss zustande kommen, gehören zu den Schönsten, die ich gemacht habe: diese Menschen, vor allem die alten Menschen - sind SO schön, dass es mich ganz besonders berührt, das erleben zu können. Mein besonderer Gruß gilt diesem 98 Jahre alten Mann, der es geschafft hat, fast doppelt zu alt zu werden, wie es seine Landsleute im Durchschnitt nur werden! Mehr dazu auf der Seite zum Dorfleben -

das alles natürlich unter der Option, dass ich schon dazu gekommen bin, die Seiten fertig zu stellen.  Oben links im Seitenmenü geht es zu den einzelnen Beiträgen.

 
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü