Hefei - Liebe zur Erde

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Hefei

Meine Reisen > China > Provinz Anhui

Wieder liegen Tage des Reisens hinter uns. Von dem Dock im Nirgendwo geht es zu einer sauberen, ganz passablen Zugstation und mit einem zügigen Zug bis Hefei, wo wir gegen 9.00 abends ankommen.

Hefei - Hefebrei? Matschkuchen?
In dieser 4 Millionen Stadt sind Touristen offensichtlich nicht unbekannt - neben einem herrlichen warmen trockenen, fast italienisch anmutenden Mittelmeerabend begrüßen uns auch italienisch-indische Verhältnisse: Taxifahrer und andere Freuden stürmen auf uns ein und wollen dies oder jenes losschlagen. Wobei die klassische chinesische Variante heißt: What do you need? What are you looking for? In diesem Ambiente verlieren wir auch endgültig den letzten Rest europäischer Erziehung: Angesichts der Massen, die fortwährend versuchen, über meinen wirklich riesigen Koffer zu steigen um sich vorzudrängeln und  verschiedenen ausprobierten Strategien, damit umzugehen, entscheide ich mich am Ende für 2 Varianten: entweder ich bleibe stehen - an dem Geländer zum Beispiel, das einen Durchgang bildet - und schaue mich um, schaue den Eiligen an und warte, ob er sich zurück zieht. Oder ich wähle gleich die harte Tour und ziehe meinen Rollkoffer direkt über all die oft weiblichen Füße, die nicht begreifen wollen, daß ein Mensch und sein Koffer eventuell zusammen gehören wollen oder könnten. Auch Andreas bemerkt nach speziell diesem Spiessrutenlauf, wie "holperig doch die Strecke gewesen sei..."

Durch den Hype finden wir mühsam unseren Weg ins Home-in Hotel, schon von weitem zu sehen. Besonderheit hier: nicht die internationalen Wechselkurse werden angezeigt zur Steigerung der Reputation, sondern Tolstois Krieg und Frieden in der typisch chinesischen Variante: nur als Buchcover mit Deckel, aber gänzlich ohne Seiten und Inhalt, dafür gleich in 4 A4 Exemplaren verschiedener Farben. Ach, und ja: aber nein - Touristen können sie hier nicht unterbringen, sie hätten keinen Scanner für die Pässe. Da ich mich schlicht weigere, weiter zu ziehen, vermittelt uns die freundliche Rezeptionistin im nächten Haus der genau selben Kette ein Zimmer und hilft bei der Taxi-suche. Wir müssen 2 mal durch die Stadt während der Tage und lernen, dass ein Haufen schwarze Taxis unterwegs sind, die wie Schmeißfliegen auch die Einheimischen anmachen. Aber auch die greifen nur ungern zu den Illegalen und bevorzugen wie wir die offiziellen Wagen.
In den nächsten Tagen sind wir zwar in Touristengebieten und als Westler keine ungewohnte Erscheinung mehr - aber wir sind in ganz China noch nie so umfangreich in falsche Busse und Bahnen gesetzt worden. Das Prinzip scheint zu sein: wir zeigen ihnen, was sie wohl sehen wollen, unabhängig davon, wo sie eigentlich hinwollen.

Hier gibt es keine Bilder - hier ist nur noch Ironie übrig geblieben.

 
 
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